Neues vom Hospizteam Abendstern in "Corona-Zeiten"
Zwei neue Ehrenamtliche - Neues vom "Trauercafé"
So wie viele andere Einrichtungen traf
„Corona“ auch den Hospizverein Abendstern hart: bereits laufende Begleitungen konnten nicht fortgeführt werden, Veranstaltungen mussten abgesagt werden. Mittlerweile gibt es aber auch gute Neuigkeiten. Zwei neue ehrenamtliche Hospizbegleiter haben sich durch den erfolgreichen Abschluss des Grundkurses für die Begleitung Sterbender qualifiziert und zur Mitarbeit im Hospizverein bereit erklärt.
Es sind Lore Schräder und Manuela Ossege. Zusammen mit Ulla Roling, der stellvertretenden Vorsitzenden, und 8
weiteren Frauen sowie 2 Männern absolvierten sie diesen Kurs, der erneut von den Hospizvereinen Lingen, Salzbergen und Spelle gemeinsam angeboten wurde. Von Oktober 2019 bis Juni 2020 fanden 108 Unterrichtseinheiten statt, überwiegend am Wochenende, anfangs im Haus St. Agnes in Thuine, später im Ludwig-Windhorst-Haus in Lingen. Darin waren theoretische Inhalte und Wissensvermittlung eng verknüpft mit praktischen Übungen zur Selbsterfahrung. Neben Themen wie Hintergründe und Basiswissen der Hospizbewegung Umgang mit Sterben, Tod und Trauer,
Grundlagen von palliativen Kenntnissen nahm das Thema „Kommunikation mit dem Schwerstkranken“ eine zentrale Rolle ein: ihm Raum geben, sich ihm zuzuwenden, ihm mit
seiner Geschichte in dieser Situation mit einem „hörendenden“ Herzen zu begegnen, mit ihm einfach „auszuhalten“, da zu sein. „Trotz der besonderen Bedingungen in den letzten Wochen blieben die Teilnehmer stets engagiert
und interessiert. Die Gruppe wird sich mit Herzblut dafür einsetzen, dass die Hospizidee in den Mittelpunkt der Gesellschaft gerückt wird“, meinten die Koordinatoren der beteiligten Hospizvereine am Ende bei der Übergabe der
Zertifikate.
Auch das Trauercafé hat etwas „Neues“ zu berichten: die Trauerbegleiterinnen sind jetzt unter der neuen Handynummer 160 2302554 zu erreichen. Auch wenn das Trauercafe wegen Corona immer noch bis auf Weiteres ausfallen muss, sind sie so doch für Trauernde erreichbar.
Michael Hackenberg
PERSÖNLICHE GESPRÄCHE AM TELEFON
Hospiz-Team Abendstern Salzbergen: Nähe auch in der Distanz
Von Anne Bremenkamp
Salzbergen. Das Corona-Virus hat auch die Sterbe- und Trauerbegleitung massiv verändert. Dass wichtige Rituale des Abschiednehmens vom sterbenden Angehörigen und der Trauerbewältigung trotz körperlicher Distanz dennoch mit emotionaler Nähe stattfinden können, davon zeugt das Hospiz-Team Abendstern in Salzbergen.
Zeit und Nähe schenken: Mit diesem Ziel engagieren sich die derzeit 25 ehrenamtlich Aktiven des Hospiz-Teams Abendstern in Salzbergen wie auch in Emsbüren. Sie besuchen Schwerstkranke und sterbende Menschen zu Hause oder in Pflegeheimen, reichen den Angehörigen eine unterstützende Hand und lassen auch Trauernde in ihrem Schmerz nicht allein. Normalerweise. In Zeiten von Corona sieht das anders aus. Abstand lautet das Gebot der Stunde.
Eine ungewohnte Situation für die Betroffenen und die Hospizbegleiter gleichermaßen, aber dennoch keine ausweglose Situation: „Wir sind immer noch da – wenn auch anders als vorher“, fassen Christof Conermann als Koordinator des Hospiz-Teams sowie Magdalene Roling vom Team des Trauercafés den aktuellen Stand der Dinge zusammen. In seinen Händen hält Christof Conermann einen aktuellen Brief vom Deutschen Hospiz- und Palliativverband, der einen ersten kleinen Schritt zurück in die Vor-Corona-Normalität ankündigt: Sterbebegleitung in der Häuslichkeit ist unter Hygieneauflagen ab sofort wieder möglich.
Vieles geht noch nicht
Aber vieles andere geht noch nicht wieder: Das Hospizbüro im Salzbergener Haus St. Josef ist geschlossen, das Besuchsverbot im Alten- und Pflegeheim ist bisher nur minimalst gelockert. Bei einem frischen gebrühten Kaffee im Trauercafé am Tisch sitzen und im Gespräch und in der Gemeinschaft Trost finden – derzeit ein absolutes Tabu. Dabei sind gerade Dinge wie Mimik, Berührung und Nähe in der Hospizarbeit wichtige Elemente. Die Hand auf der Schulter spendet Trost, ein aufmunterndes Lächeln sorgt für Zuversicht.
„In der Corona-Zeit, in der soziale Kontakte ohnehin kaum möglich sind, sind Einzelgespräche in der Trauer oder das Zuhören besonders wichtig. Ein großer Teil unserer Arbeit läuft momentan telefonisch“, führt Christof Conermann aus. Dies bedeutet aber auch, dass persönliche Gespräche dennoch möglich sind – nach telefonischer Voranmeldung und Terminvereinbarung.
Telefonischen Kontakt hält das Hospiz-Team zum Beispiel auch mit einem 93-jährigen Mann, der schon seit vielen Jahren im Haus St. Josef lebt. Die Hospizler haben schon seine Frau in den Tod begleitet, man kennt und schätzt sich gegenseitig. Christof Conermann berichtet von seinem jüngsten Telefonat mit dem alten Herrn, der auch heute noch seelenvoll von seiner verstorbenen Gattin schwärmt. Auch an ihre gemeinsamen Spaziergänge zum Entenfüttern an den See beim Kolpingbildungshaus erinnert er sich gerne.
Doch diese Zeiten sind lange vorbei und in der Corona-Zeit ist auch sein persönlicher Radius deutlich kleiner, ruhiger und einsamer geworden. Dennoch empfindet der 93-jährige die derzeitigen coronabedingten Einschränkungen im Haus St. Josef als nicht so gravierend. Er sagt nüchtern: „Die Ordnung muss man eben einhalten.“ Froh ist er, dass er und das Haus St. Josef, in dem er schon lange gut und gerne lebt, virusfrei sind. Um die Außenwelt nicht aus dem Blick zu verlieren, haben für ihn nicht nur Radio und Fernsehen, sondern insbesondere auch der persönliche, telefonische Kontakt enorm an Bedeutung gewonnen. Wenn zum Beispiel „sein“ Begleiter aus den Reihen des Hospizteams regelmäßig anruft, sich Zeit nimmt, etwas von „draußen“ erzählt und auch einfach nur zuhört, dann lebe er so richtig auf, sagt der 93-jährige. Er hat in seinem langen Leben schon sehr viel erlebt. Eine Corona-Zeit aber noch nicht.
Quelle:
https://www.noz.de/lokales/salzbergen/artikel/2063163/hospiz-team-abendstern-salzbergen-naehe-auch-in-der-distanz

HOSPIZ-TEAM ABENDSTERN
Das Hospiz-Team Abendstern ist über den Koordinator Christof Conermann auch in Corona-Zeiten weiter für alle Ratsuchenden unter 0151-57676318 erreichbar. Trotz des derzeit geschlossenen Trauercafés bietet auch die Trauerbegleitung Gespräche an unter 0160-2302554.
Trauerbegleitung in Zeiten von „Corona“ – Mitarbeiterinnen des Trauercafés telefonisch erreichbar
In den letzten Wochen mussten durch die Corona-Regelungen alle Treffen und Angebote des Trauercafés leider ausfallen. Die Mitarbeiterinnen der Trauerbegleitung möchten aber gerne für Trauernde auch in dieser Situation in dringenden Fällen telefonisch erreichbar sein!
Darum gibt es jetzt für die Trauerbegleitung des Hospizteams Abendstern eine neue Handynummer. Unter der Tel.-Nummer 0160-2302554 ist in der Woche tagsüber in der Regel eine der Mitarbeiterinnen vom Trauercafé zu erreichen, oder es kann um einen Rückruf gebeten werden.
Weitere Informationen erhalten Sie auch unter der allgemeinen Tel.-Nummer 0151-57676318 des Hospizteams Abendstern Salzbergen, wo der Koordinator des Hospizvereins wie gewohnt zu erreichen ist.
