„Du bleibst mir nah“ – Lieder in Zeiten der Freude und der Trauer

Konzert mit Klaus-André Eickhoff am Klavier / Themenschwerpunkt „Trauer“, 21.11.2015, 19.30 Uhr 
Ev.- ref. Kirche, Hügelweg 10a, Salzbergen

Es gibt einfachere Themen und sicher auch schönere. Wir beschäftigen uns nicht gerne mit dem Tod. Doch früher oder später tritt er in unser Leben, beraubt uns, überwältigt uns, hinterlässt Schmerz, Trauer, Sprachlosigkeit. Genau dieser Sprachlosigkeit setzt die CD „Du bleibst mir nah“ etwas entgegen.
Elf Lieder hat Klaus-André Eickhoff geschrieben, denen Texte aus dem Buch „Du bleibst mir nah – Tagebuch für Trauernde“ von Hans J. Zimmermann zugrunde liegen. Sie bieten keinen billigen, schnellen Trost an, sondern Worte und Melodien, die Trauernde dort abholen, wo sie stehen: Plötzlich in einem Leben ohne diesen einen vertrauten Menschen.
Eickhoffs Lieder sind eine liebevolle Aufforderung, sich als Trauernder bewusst der Erinnerung auszusetzen. Das tut weh. Aber es tut vor allem gut! Denn Trauer will durchlebt sein, ja, mühevoll, schmerzvoll. Aber erst dann kann aus Trauer Dankbarkeit werden.
Dieses Konzert geht tief – und doch bedrückt es nicht. Eine Hälfte Musikkabarett & Songpoesie – Lieder zum Aufatmen und Schmunzeln, eine Hälfte Nachdenkliches zum Thema Trauer – wohltuend und bewegend! ( www.ka-eickhoff.de )

HOSPIZ-TEAM ABENDSTERN SALZBERGEN

Wir laden Trauernde ein, sich mit uns auf den Weg zu machen :

SCHRITT FÜR SCHRITT

Es gibt vieles, was uns zu schaffen macht und unsere Seele belasten kann. Denn nicht nur der Tod oder eine schwere Krankheit, sondern auch zwischenmenschliche Krisen und persönliche Katastrophen sorgen dafür, dass die Hoffnung in Gefahr ist zu sterben. Freude und Zuversicht bleiben dann „auf der Strecke“ !
Gemeinsam mit Anderen wollen wir uns in der Natur treffen. In zwangloser Atmosphäre kann sich jeder persönlich einbringen oder auf seine Art einfach dabei sein.
Wir, die Mitarbeiter des Hospiz-Team Abendstern, freuen uns über Ihre Teilnahme.
TREFFPUNKT : Dorfgemeinschaftshaus Steide
Steiderstrasse 100, Salzbergen
Ansprechpartner: Helmut Heitz Tel. 15976 94369
Bärbel Segger Tel. 05976 1034
Margret Rosen Tel. 05903 1018

Wie stelle ich mir mein Sterben vor?

Podiumsdiskussion des Hospiz-Team Abendstern e. V. Salzbergen
Im Kulturkeller Salzbergen am 23. März 2015

Im vollbesetzten Kulturkeller Salzbergen, einige der Besucher mussten auf den Fensterbänken sitzen, erinnerte zu Beginn der Vorsitzende Helmut Heitz an einen Satz, der im letzten Sommer auf dem Osnabrücker Domplatz zu lesen war –„Before I die – I will…“ (Bevor ich sterbe – möchte ich…), dieses sei das Thema des Abends.
Markus Silies, Leiter des Kolpingbildungshauses, der die Moderation des Abends übernommen hatte, stellte den Mitgliedern des Podiums zu Beginn die Titelfrage und erhielt von diesen auch sehr persönliche Antworten.
Im Podium saßen die beiden Salzbergener Hausärzte Frau Dr. Urban und Dr. Brummert, die Vorsitzende des Hospiz Meppen Frau Dr. Breuckmann-Giertz, Frau Meiners als Vetreterin des ambulanten Palliativ-Teams Thuine, der Palliativarzt Dr. König aus Thuine und Frau Fuchs aus Münster als betroffene Angehörige.
In den Antworten spiegelten sich die beruflichen und/oder persönlichen Erfahrungen wider. Immer stand der Wunsch nach der Begleitung durch Angehörige und/oder Menschen, mit denen man eine nähere Beziehung hatte im Vordergrund, doch ihre Erfahrungen, die sie in der Sterbebegleitung gemacht hatten standen diesem entgegen.
Oft fehlte das Gespräch über das Thema „Sterben“, es sei auch heute noch tabuisiert. Auch die Schwerkranken meiden in vielen Fällen das Gespräch mit ihren Angehörigen, da sie diese nicht belasten wollten.
Das gemeinsame Gespräch sollte ein Ziel besonders verfolgen, die Wünsche des Sterbenden müssten beachtet werden – „Das was der Betroffene wünscht, nicht was wir meinen, das er sich wünscht, sollte unser Handeln bestimmen.“ Auch in Glaubensfragen sollte man dieses Prinzip anwenden und die Biografie des Sterbenden beachten.
Wo und wie die Pflege der Todkranken geschieht sei abhängig vom Krankheitsverlauf und dessen Lebensverhältnissen, -„Manchmal sei niemand da, manchmal viele, aber keiner kann helfen.“- Hier sollte man die Angebote der Hospize und der Palliativmedizin nutzen.
Jeder weiß, dass der Tod unausweichlich ist, deshalb sollte man sich auf ihn vorbereiten und für sich und die Angehörigen klären, was man sich wünscht und schriftlich festlegen, wie man sich sein Sterben vorstellt.
Die Pflege muss alles tun, was menschlich und ärztlich vertretbar ist. Gewünscht sei eine gemeinsame Entscheidung von Arzt, Pfleger, Angehörige und Patient.
Kurz diskutiert wurde auch die Frage der Sterbehilfe, hier stand die Erfahrung: Menschen, die sich am Ende quälen, sterben eher als Menschen, die sich durch die richtige Pflege nicht quälen müssen. Hospizbewegung und Palliativmedizin können Suizidwünsche verdrängen.
Die Betonung der Notwendigkeit des Gespräches über das Sterben bildete den Schluss der Diskussion, die auch von mehreren Beiträgen aus dem Zuhörerkreis bereichert wurde.
Ein schwieriges Thema, so Markus Silies, wurde dank des Podiums und des Publikums anspruchsvoll behandelt und mit Gedankenanstößen für alle Beteiligten abgeschlossen.

Maria Winnemöller

Zu Gast beim Abendstern
Stegemann beeindruckt von Salzbergener Hospiz-Team
Quelle: http://www.noz.de/lokales/salzbergen/artikel/539904/stegemann-beeindruckt-von-salzbergener-hospiz-team

Salzbergen. Ihre Haltung gegen aktive Sterbehilfe und für ein Sterben in Würde haben Vorstand und Aktive des Hospiz-Teams Abendstern Salzbergen in einem Gespräch mit CDU-Bundestagsmitglied Albert Stegemann bekräftigt.
Vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Debatte um Sterbehilfe war Stegemann gemeinsam mit dem CDU-Kreisvorsitzenden Markus Silies in die Salzbergener Arche gekommen, um sich über die vielfältige Arbeit des rührigen Vereins zu informieren.
„Menschen sollten an der Hand und nicht durch die Hand eines anderen sterben“, unterstrich das Hospiz-Team unisono und sprach sich dafür aus, die Hospiz- und Palliativversorgung als leidmildernde Betreuung weiter zu verbessern. Die „Spezialisierte ambulante Palliativversorgung“ (SAPV) im Emsland sei schon jetzt eng vernetzt, sollte aber noch mehr Patienten offen stehen. Die SAPV dient dem Ziel, die Lebensqualität und Selbstbestimmung schwerstkranker Menschen zu erhalten und ihnen ein menschenwürdiges Leben in vertrauter Umgebung bis zum Tod zu ermöglichen.

Das Hospiz-Team Abendstern wurde 2003 mit viel Pioniergeist ins Leben gerufen, arbeitet mit umliegenden Hospizvereinen und dem Palliativstützpunkt in Thuine zusammen und finanziert sich weitgehend über Spenden. Längst wird das Angebot der qualifizierten ehrenamtlichen Sterbe- und Trauerbegleitung in der Gemeinde Salzbergen und darüber hinaus geschätzt, denn das Hospiz-Team setzt sich nachhaltig für eine neue Kultur des Miteinanders angesichts der Endlichkeit des Lebens ein.
Dank konsequenter und fachlich kompetenter Schulungen, Fort- und Weiterbildungen verfügt der Verein aktuell über 21 ehrenamtlich in der Sterbe- und Trauerbegleitung aktive Hospizmitarbeiterinnen. Im vergangenen Jahr haben sie 18 Menschen auf ihrem letzten Weg zu Hause und in Pflegeeinrichtungen bis zum Ende begleitet. Seit 2010 kooperiert das Hospiz-Team mit dem Kinderhospiz Löwenherz in Syke. Speziell geschulte Ehrenamtliche bieten Familien von schwerstkranken Kindern ambulante Kinderhospizarbeit vor Ort in einer Zeit, in der Angst und Überlastung den Alltag bestimmen.

2009 hat das Hospiz-Team ein Trauercafé als Ort der Begegnung etabliert. Das Angebot ist vertraulich, überkonfessionell und offen, es bedarf keiner Anmeldung. Auch verschiedenste Informationsabende des Hospiz-Teams stoßen regelmäßig auf großes Interesse. Vormerken sollte man sich den 23. März, denn dann werden ab 19.30 Uhr im Kulturkeller Salzbergen Antworten auf die Frage gesucht: „Wie stelle ich mir mein Sterben vor?“
Nach rund zweistündigem lebhaften Dialog äußerte Stegemann seinen tiefsten Respekt vor der Hospizarbeit, in der sich „Helden des Alltags“ starkmachen für ihre Mitmenschen. Er sicherte zu, sich „auf Bundesebene für die Anliegen des Hospiz-Teams einzusetzen“. Das Team würde sich wünschen, dass die kostenintensive Ausbildung zur Trauerbegleitung von den Krankenkassen bezuschusst würde.

Vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Debatte um Sterbehilfe informierte sich Albert Stegemann beim Hospiz-Team Abendstern über dessen ehrenamtliche Arbeit. Auf dem Bild (von links) Franz Stoll, Albert Stegemann, Anni Brinker, Hannelore Buers, Maria Winnemöller, Mechthild Pöppe, Leni Bültel, Helmut Heitz und Markus Silies.
Foto: Anne Bremenkamp