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Irgendwann klopft der Tod an die Tür
Salzbergen – Anne Bremenkamp
Irgendwann klopft der Tod an die Tür. Ein „Nein danke, ich sterbe nicht“ wird nicht akzeptiert. Jedem Lebensanfang wohnt das Ende inne, doch was packt man eigentlich im Diesseits fürs Jenseits ein? Die Ausstellung „Ein Koffer für die letzte Reise“ im Saal Schütte in Salzbergen gibt persönliche Antworten auf die existenzielle Frage nach dem Sterben.
Dass das Hospiz-Team Abendstern die international begehrte Wanderausstellung dank der Unterstützung vieler Freunde und Gönner nach Salzbergen holen konnte, ist ein
Beispiel für das engagierte Wirken des vor zehn Jahren ins Leben gerufenen Vereins. Auf der vor großem Publikum stattgefundenen Ausstellungseröffnung, zu der „SoundLakeCity“ musikalisch auf- und Sympathien erspielte, empfanden viele Gäste den Blick in 103 individuell gepackte oder manchmal auch leer gebliebene Koffer aus verschiedenen Lebenswelten als „berührend, bewegend und bereichernd“. Allen Koffern war jedoch eines gemeinsam: Die inspirierenden Gepäckstücke brachten die Menschen zueinander und miteinander ins Gespräch über oft Totgeschwiegenes.
„Das eigene Sterben ist ein Tabuthema, weil wir es dazu machen“, sagt Helmut Heitz, Vorsitzender des Hospiz-Teams. Die außergewöhnliche Sammlung aus dem „Haus der menschlichen Begleitung“ in Bergisch Gladbach wurde vom jüngst verstorbenen Bestatter Fritz Roth initiiert. Sein Sohn David übernahm die sensible Einführung in ein schwieriges und federleicht umgesetztes Thema und ließ dabei seinen Vater zu Wort kommen. „Die Ausstellung lädt dazu ein, wieder einen Standpunkt zu haben zu Leben und Tod. Denn nur wer weiß, was Tod ist, der weiß auch, was Leben ist“, betonte David Roth. Auch wenn die Frage, was nach dem Leben ist, nicht beantwortet werden könne, so könne sich doch jeder dieser Antwort annähern, indem er sich selbst hinterfragt: „Was ist denn eigentlich wirklich wichtig für mich selbst?“
Wie unverzichtbar die Impulse des Hospiz-Teams für die Lebensräume Salzbergens sind, unterstrich Bürgermeister Andreas Kaiser. Auch Kreistagsabgeordneter Franz-Josef Evers würdigte den gelebten Dienst am Menschen aus christlicher Nächstenliebe heraus. Pfarrer Michael Langkamp und Pastor Marcus Droste reichten dem Hospizteam symbolisch die Hand der Salzbergener Kirchengemeinden. Im menschlichen Miteinander sei immer wieder zu erfahren, welch große Entlastung, Hilfe und Trost die ehrenamtlichen Sterbe- und Trauerbegleiter für Betroffene bedeuten.
Die Ausstellung ist bis zum 25. September täglich zwischen 15 und 18 Uhr im Alten Gasthaus Schütte in Salzbergen zu sehen; für Schulklassen und Gruppen auch nach Vereinbarung. Der Eintritt ist frei. Mehr Infos: www.hospiz-team-abendstern.de

Zur Ausstellung „Ein Koffer für die letzte Reise“ in Salzbergen lädt der Hospiz-Vorstand gemeinsam mit Aussteller David Roth ein.
Foto: Anne Bremenkamp
Ausstellung wird am 22. Februar eröffnet
Zehn Jahre Hospiz-Team in Salzbergen
Salzbergen. – Anne Bremenkamp
Seit zehn Jahren leistet das Hospiz-Team Abendstern Salzbergen seine segensreiche Arbeit in der Sterbe- und Trauerbegleitung und setzt sich für die gesellschaftliche Verankerung der Hospizidee ein.
„Endlich leben!“ lautet die Botschaft einer unter die Haut gehenden Fotoausstellung zur Hospizarbeit, die das Hospiz-Team anlässlich seines Jubiläumsjahres zusammen mit der Fotografin Larissa Monke nach Salzbergen geholt hat.
Zur Ausstellungseröffnung der Motivreihe, die bis zum 27. Februar im Kulturkeller zu sehen ist, lädt das Hospiz-Team am Freitag, 22. Februar, um 18 Uhr ein. Die Fotografin Larissa Monke wird Einblicke in ihre fotografische Begleitung einer Sterbenden geben und von ihren Erfahrungen der Hospizarbeit im „Haus Zuversicht“, einem stationären Hospiz in Bielefeld, berichten.
Haus Zuversicht
Über ihre Motivation für ein so sensibles und zugleich schwieriges Projekt sagt Larissa Monke: „Hospize gehören zu den letzten Rückzugsorten unserer Gesellschaft. Viele Menschen scheuen die Auseinandersetzung mit diesen Orten oft aus Unwissenheit oder Angst vor dem Tabu der eigenen Sterblichkeit. Das Leben in einem Hospiz zu teilen und den großen Wert der dort geleisteten Arbeit zu dokumentieren war mein Ziel.“
Das Hospiz-Team Abendstern arbeitet ehrenamtlich für Menschen, die sich eine Begleitung auf der letzten Wegstrecke ihres Lebens wünschen, unabhängig von Weltanschauung, Konfession, Nationalität oder finanziellen Möglichkeiten.
Alle aktiven Mitglieder des Vereins sind für die Begleitung kranker Menschen und deren Angehörige qualifiziert, ihr Einsatz unterliegt der Schweigepflicht. Die Hospizler kommen nach Hause, in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser, sie hören zu, führen Gespräche, lesen vor oder unterstützen bei der Aufrechterhaltung sozialer Kontakte. Darüber hinaus ist das Hospiz-Team Abendstern in vielen weiteren Themenfeldern aktiv, erwähnt seien beispielsweise die Kooperation mit dem Kinderhospiz Löwenherz in Syke oder das etablierte Trauercafé TABU.
Ergänzender Kinoabend
Die Ausstellungswoche „Endlich leben“ im Salzbergener Kulturkeller wird jeweils um 19.30 Uhr ergänzt mit dem Kinoabend „Marias letzte Reise“ am Montag,25. Februar, mit der Mitgliederversammlung des Hospiz-Teams Abendstern am Dienstag, 26. Februar, und mit dem Ausbildungsabend am Mittwoch, 27. Februar.
Quelle: http://www.noz.de/lokales/69709987/zehn-jahre-hospiz-team-in-salzbergen

Die Fotografin Larissa Monke hat im Bielefelder Hospiz „Haus Zuversicht“ die letzten Wochen von Gitta Arndt bildlich festgehalten. Die beeindruckenden Motivreihe ist bis zum 27. Februar im Kulturkeller in Salzbergen zu sehen.
Foto: Larissa Monke